In Zeiten knapper Kassen im Gesundheitswesen und steigendem Interesse an Nachhaltigkeit gewinnen Reparaturen in Kliniken und Pflegeheimen vor Ort zunehmend an Bedeutung. Auf der Intensivstation eines Kunden versagte ein Mobilisationsstuhl seinen Dienst. Mit diesem Stuhl können Patieten von der Liegendposition bis zur Stehposition mobilisiert werden. Jedoch war die Steh-Position nicht mehr möglich und der Stuhl somit defekt. Der Hersteller bot eine komplette Rundumerneuerung an. Allerdings war die Kostenvorschau und der Aufwand für den Transport sehr hoch. Unser ELKOBA-Team hat sich den Mobilisationsstuhl angesehen. Kann man vor Ort den Mobilisationsstuhl reparieren?
Der Mobilisationsstuhl auf Intensivstation fährt nicht mehr in die Stehposition. Eine Generalüberholung beim Hersteller ist teuer und der Transport aufwändig. Ebenso würde eine Neubeschaffung hohe Kosten verursachen. Diese fahrbaren Stühle werden vom Pflegepersonal gern genutzt. Denn diese Geräte haben sowohl für die Beschäftigten auf Intensivstation als auch für die Patienten große Vorteile. Daher war Dringlichkeit und Effizienz für die Reparatur gefordert.
Genaue Sichtprüfung und Rücksprache mit Hersteller
Zwei unserer Monteure haben sich unabhängig voneinander den defekten Mobilisationsstuhl angesehen. Zu Beginn wurden zwei Fehlerursache vermutet: Entweder der Motor fährt nicht weit genug heraus. Oder das Schubrohr ist geknickt. Im eingebauten Zustand war die genaue Ursache zuerst nicht ermittelbar. Somit hielten wir Rücksprache mit dem Hersteller und beschafften vorerst auf Verdacht einen neuen Hubmotor für die Stehfunktion.
Der Mobilisationsstuhl Medior von Reha-Medi ist mechanisch sehr komplex aufgebaut. Robuste Bolzen sichern die mechanisch und elektrisch beweglichen Komponenten. Zudem unterstützen kräftige Gasdruckfedern die Antriebe. Um den Antrieb systemisch zu zerlegen ist die Entsicherung einiger Gasdruckfedern und Motoren notwendig. Dabei muss auf Arbeitssicherheit geachtet werden. Nun konnten unsere Monteure den Stuhl kippen und an die relevanten Bauteile gelangen.
Fehlerursache nach Demontage deutlich sichtbar
Für den Ausbau sind umfangreiche Zerlegungen des Mobilisationsstuhls notwendig. Und als unsere Monteure den Motor freigelegt hatten, wurde die Ursache sichtbar. Tatsächlich hat sich das Schubrohr geknickt. Mögliche Fehlerursache ist falsche Anwendung. Immer wieder kommt es nach unserer Erfahrung in Pflegeheimen und Kliniken zu mechanischen Kollisionen zwischen unterschiedlichen Geräten. Und gelegentlch sogar zu Havarie zwischen Geräten und Gebäudeteilen. Dies kann in der Hektik des Alltags passieren. Und die meisten unserer Ansprechpartner befürworten es, wenn der Verursacher sich offen und umgehend nach dem Eintritt des Schadens meldet.
Zur sicheren Demontage waren zahlreiche Absicherungen und ein zweiter Mitarbeiter notwendig. Damit der defekte Motor ausgetauscht werden konnte, war Zugang zur Steuerbox notwendig. Diese Steuerbox liegt gut geschützt hinter einer Metallabdeckung. Derweil sichern Spanngurte die aktuelle Position des Stuhls.
Arbeiten an der Elektrik des Mobilisationsstuhls
Der defekte Motor ist an der Steuerbox gesteckt. Im Bild oben wird deutlich, dass die Steuerbox für den Steckkontakt gelöst werden muss. Um so den alten Motor ab- und den neuen Motor sorgfältig anzuschließen. Das System läuft auf 24V. Ungenutzte Anschlüsse sind mit Stopfen gegen Nässe und Schmutz geschützt.
Unter dieser Kunstoffbox befindet sich ein Bolzen. Jedoch ist diese Box genietet statt geschraubt. Somit haben unsere Monteure die Nieten aufgebohrt. Dadurch wurde der Zugang zu den Bolzen frei.
Wenig Platz. Auf Arbeitssicherheit wird geachtet
Die Reparatur dauerte einige Stunden. Und zahlreiche Bauteile wurden entfernt. So auch dieser gesteckte und zusätzlich verschraubte Bolzen. Enge Raumverhälntnisse sind bei Geräten der Haus- und Medizintechnik immer wieder eine Herausforderung. Nach Austausch des defekten Motors wurden alle Komponenten wieder korrekt montiert, verkabelt und gesichert.
Mobilisationsstuhl reparieren hat geklappt
Herzlichen Dank an unsere Mitarbeiter für die gute Dokumentation der Arbeit. Sowie an den Hersteller Rehamedi für die schnelle Belieferung mit Ersatzteilen. Die Reparatur war zwar eine Herausforderung. Aber sie zeigt, dass es möglich ist, einen Mobilisationsstuhl vor Ort zu reparieren. Nach erfolgreicher Reparatur führen wir bei ELKOBA generell eine elektrische Prüfung sowie Funktionskontrollen aller mechanisch und elektrisch beweglichen Teile durch. In Zeiten knapper Kassen im Gesundheitswesen und steigendem Interesse an Nachhaltigkeit gewinnen Reparaturen in Kliniken und Pflegeheimen vor Ort zunehmend an Bedeutung.
