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Reparatur Verpolung Labornetzteil Manson HCS-3102

Einfach noch schnell den dicken Akku laden. Und schon war es passiert. Durch Ungeschick erlitt mein Labornetzteil Manson HCS-3102 einen Schaden durch Verpolung. Mit etwas Glück ist nicht viel passiert und ihr könnt den Schaden selbst beheben. In diesem Beitrag bekommt ihr Einblick und Tipps zur Reparatur. Eilige finden hier den Beitrag als Video.

Schnell noch den Akku am Labornetzteil laden. Wegen der Strombegrenzung eigentlich ganz praktisch. Aber ohne Absicherung tötlich für fast jedes Labornetzteil. Und so quitierte das Mason heftig qualmend seinen Dienst. Was war passiert? Bleiakkus besitzen einen geringen Innenwiderstand. Der komplette Strom fließt nahezu ungebremst und in falscher Richtung durch das Netzteil. Je nach Schaltung sind Netzteile danach hinüber. Oder stundenlange Reparaturen sind die Folge. Jedoch verschwendet erzeugter Elektroschrott erstmal jede Menge Ressourcen. Das ist schlecht für die Umwelt. Und auch der Neukauf ist teuer. Somit machte ich mich an die Fehlersuche.

Video zum Beitrag: Reparatur Verpolung Labornetzteil Manson HCS-3102

Ist das Labornetzteil Manson HCS-3102 noch zu retten?

Ich öffnete das Labornetzteil. Und war überrascht von der hohen Qualität. Denn bereits bei den Schrauben und Gehäusehälften wurde mir klar, dass dieses Netzteil zur Reparatur gut geeignet ist. So löse ich die handelsüblichen Kreuzschrauben am Bleckdeckel. Zum Vorschein kommen aufgeräumte und gut beschriftete Baugruppen. Offensichtlich denkt der Hersteller Manson für seine Kunden an die Reparatur (R2R).

Die Baugruppen wirken aufgeräumt und die Beschriftung ist klar.

Fast alle Baugruppen sind steckbar ausgeführt. Somit konnte ich die Frontblende einfach trennen und ablösen. Meine Sichtkontrolle wurde dadurch einfacher. Denn ich befürchtete, dass die digitale Elektronik etwas abbekommen hat. Doch die Baugruppen waren einwandfrei. Aber wo kam vorher der Qualm her?

Auch das Leistungsteil ist optisch in Ordnung.

Somit kontrollierte ich das Leistungsteil auf sichtbare Schäden. Auch hier scheint alles in Ordnung. Ich erkannte ein paar braune Spuren unter den Kondensatoren. Doch diese stellten sich als Kleber für die Fixierung der Bauteile heraus. Zudem konnte ich auf einen gut lesbaren Bestückungsaufdruck blicken.

Der Lüfter ist bei Defekt gut tauschbar.

Nebenbei kontrollierte ich den Lüfter auf Funktion und Qualität. Verbaut ist ein 12V Lüfter von Sunon des Typs EF80251S1-10000-A99. Auch wenn dieser Lüfter dank interner Temperatursteuerung nur selten läuft: Wenn er mal defekt ist, dann lässt sich diese Komponente leicht austauschen.

Verpolschaden behoben. Die defekte Diode innen wurde entfernt. Und außen ein Ersatz montiert.

Ursache gefunden: Schutzdiode defekt

Schließlich fand ich die Ursache: Durch die Verpolung ist eine Schutzdiode durchgebrannt. Diese Diode befindet sich auf der Innenseite der Rückseite. Und sie ist antiparallel zwischen den Kontakten der Schraubklemmen verlötet. Ich trennte diese Diode heraus und sie zerbröselte final unter meiner Zange. Um thermisch keinen weiteren Stress an den Bauteilen zu erzeugen, besorgte ich eine neue, stärkere Diode vom Typ SB560. Und montierte diese von außen an die Schraubklemmen. Nach dem Zusammenbau des Netzteil war ich überrascht. Denn mein Labornetzteil Manson HCS-3102 funktionierte auf Anhieb. Ich baute mein Netzteil wieder zusammen und nahm eine elektrische Messung nach VDE0702 vor. In Zukunft werde ich immer eine Sicherung vor den Verbraucher schalten. Sicher ist sicher.

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