Und was haben die MeanWell Serien SE und S damit zu tun? Bei ELKOBA erfahrt Ihr, wass die Begriffe Wirkleistung, Blindleistung und Scheinleistung bedeuten. Im Text findet ihr alle Informationen zum nachlesen und sogar als interessantes Video (link).
Habt Ihr euch schon mal gefragt, was die Begriffe Wirkleistung, Blindleistung und Scheinleistung bedeuten? Es handelt sich um wichtige Begriffe aus der Elektrotechnik. Und sie beschreiben, wie sich die per Leitung zugeführte Energie im elektrischen Verbraucher verhält.
Am besten erklärt man diese Begriffe mit einem Glas Weißbier: Die gesamt sichtbare Menge inklusive Schaum im Glas bezeichnet man als Scheinleistung. Denn das entspricht der Menge, die vom elektrischen Verbraucher aus dem Netz aufgenommen wird. Allerdings wird nur die Wirkleistung im Verbraucher wirklich genutzt. Das entspricht der Menge, des trink- und sichtbaren Bieres. Die Scheinleistung ist der Schaum. Und dieser Schaum wird vom Verbraucher wieder ins Netz zurückgeworfen.
Die Folgen durch Blindleistung
Allerdings ist diese zurückgeworfene Blindleistung nicht mehr netzkonform. Dies bedeutet, dass Signalform und Frequenz nicht mehr einem 50Hz Sinus entsprechen. Somit kann der Energieversorger diese Blindleistung nicht mehr verwenden. Zugleich können in der reflektierten Leistung Störanteile enthalten sein, die Radioempfänger oder PLC-Modems massiv beeinträchtigen. Durch diese Störungen kann es sogar zu behördlichen Konsequenzen kommen. Wenn der Funkmessdienst der Bundesnetzagentur (BNetzA) durch benachbarte Firmen oder Privatpersonen hinzugerufen wird, weil es zu Funkstörungen kommt, dann kann es für den Verursacher unangenehm und teuer werden. Denn störbehaftete, reflektierte Blindleistung kann Ursache dieser Störungen sein. Neben der Beseitigung der Ursache kann die BNetzA dem Verursacher zudem die Einsatzkosten auferlegen.
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Kompensation von Blindleistung
Elektrisch muss bei sehr hohen Blindleistungen der Betreiber oder Netzversorger Maßnahmen ergreifen, um die mühevoll erzeugte aber reflektierte Leistung auf Netzebene zu vernichten. Dazu gibt es spezielle Anlagen für die Kompensation. Bis zu einer gewissen Leistungsgrenze ist der Netzversorger darauf vorbereitet. Bei großen Industriebetrieben oder Maschinen muss der Betreiber selbst für die Kompensation sorgen. Sonst drohen dem Betreiber massive Mehrkosten.
Ein guter Leistungsfaktor bedeutet Umweltschtutz
Bei den Netzteilen ist die Achtung auf geringe Blindleistung wichtig, da es sonst zu immenser Energieverschwendung käme. Schaltnetzteile sind europaweit zu tausenden im Einsatz. Hierzu ist ein weiterer Begriff notwendig: Der Leistungsfaktor. Diesen Leistungsfaktor wird berechnet aus der Formel Wirkleistung / Scheinleistung. In unserem Video (link) sehr ihr das nochmal genauer. Je höher der Leistungsfaktor ist, desto geringer ist die Blindleistung. Und je geringer die Blindleistung ist, desto weniger Energie wird vom Verbraucher in die Netze reflektiert. Somit trägt ein guter Leistungsfaktor sowohl zu effizientem Umgang bei elektrischer Energie als auch zur Entlastung unserer Stromnetzte bei.
Vorgaben zur Vermeidung von Blindleistung
In Summe ist Blindleistung schlecht. Es kann sowohl zu Funkstörugen als auch zu Prblemen für den Netzversorger kommen. Daher gibt es Vorgaben durch Normen, dass Hersteller die Blindleistung möglichst gering halten. In der EU gibt es die Normen aus der 61000-Reihe. Dort lassen sich Vorgaben finden, dass Netzteile ab 75W eine so genannte PFC enthalten müssen. Durch diese PFC wird die Wirkleistung erhöht und die Blindleistung reduziert. Die Einhaltung wird in Laboren beim Hersteller und bei benannten Stellen kontrolliert. MeanWell zieht für Europa häufig den TÜV Rheinland als benannte Stelle hinzu. In diesen Laboren werden Wirkleistung, Blindleistung und Scheinleistung gemessen. Ebenso wird das Netzteil auf Aussendung von Störsignalen untersucht. So wird überprüft, ob die eigebaute PFC funktioniert und ob das Netzteil „sauber“ ist. Mehr zum Begriff PFC erfahrt Ihr im Video.
Was haben die Netzteile aus den Serien S und SE damit zu tun?
Die MeanWell Netzteile der Serien S und SE haben keine PFC. Über viele Jahre waren die Netzteile der S-Serie bis 100W in Deutschland erhältlich. Gelegentlich lassen sich diese Schaltnetzteile noch in alten Geräten finden. Die MeanWell SE-Serie ist auf Märkten außerhalb Europas weiter verfügbar. Und das sogar bis zur Leistungsklasse 1.500W (1,5kW). Zwar sind diese Netzteile im Verhältnis sehr günstig. Zumal sie ohne großen Zwischenhandel direkt über Asien bezogen werden. Aber sie sind mangels PFC in der EU zum Betrieb nicht zulässig. Ein Hinweise auf die fehlende Zulässigkeit wird im Datenblatt sichtbar. In der Fußnote wird explizit auf die Unzulässigkeit und die entsprechende Norm hingewiesen. Leider beziehen einige kleine Händler, start-ups und Kleinhersteller immer wieder direkt Netzteile ohne PFC aus Asien. Daher lassen sich auch in Deutschland auf eBay und in selbst gebauten 3D-Druckern oder kleinen CNC-Geräten immer wieder Netzteile mit großer Leistung finden, die in Europa zum Betrieb nicht zulässig sind.
Fazit zum Thema Wirkleistung, Blindleistung und Scheinleistung
Es gibt gute Gründe für das Verbot von Netzteilen ohne PFC. Denn dieses Verbot ist wichtig für saubere Netze und eine störungsarme Umwelt. Ebenso wichtig ist ein Lieferant für Netzteile, der sich mit diesen Begriffen sowie rechtlichen und normativen Vorgaben gut auskennt. Für eure Fragen haben wir daher unser Video auf YouTube gestellt. Das Team der ELKOBA steht Ihnen gern für Fragen zum Thema Wirkleistung, Blindleistung, Scheinleistung sowie PFC zur Verfügung.